Chronische Borreliose:
Ein Hoffnungsschimmer aus der Pflanzenwelt

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Die Lyme-Borreliose gilt wegen ihrer wandelbaren Erscheinungsformen als besonders therapieresistent – klassische Antibiotika erzielen häufig nur kurzfristige Erfolge. Könnte ausgerechnet die weit verbreitete Süßpflanze Stevia eine sanftere und zugleich wirksame Alternative im Kampf gegen diese zunehmend verbreitete Infektion sein?
stevia gegen borreliose
In den 1980er-Jahren, als der Begriff „Borreliose“ noch wie ein Mysterium aus einem tropenmedizinischen Lehrbuch klang, trugen Ärzte bei uns noch weiße Kittel und verschrieben Antibiotika wie Smarties. Heute weiß man: Es ist komplizierter. Viel komplizierter. Denn Borrelia burgdorferi, der Erreger der Lyme-Borreliose, ist kein gewöhnliches Bakterium. Er ist ein Verwandlungskünstler. Und er hat ein Talent, das vielen klassischen Antibiotika den Zahn zieht: Er kann seine Gestalt ändern, in sogenannte Zysten, Sphäroplasten oder Biofilme übergehen – Strukturen, in denen ihn Medikamente kaum mehr erreichen.

Doch dann tritt ein alter Bekannter ins Rampenlicht. Eine Pflanze, die wir bisher eher mit Diätlimonade und Zuckerersatz assoziierten. Stevia – dieses unscheinbare Kraut aus Paraguay – könnte das Arsenal gegen Borreliose unerwartet erweitern. Nicht wegen seines süßen Geschmacks, sondern wegen seiner phytochemischen Waffen.

Pflanzlicher Blattextrakt eliminiert Borreliose-Erreger selbst in resistenten Biofilmen

Eine präklinische In-vitro-Studie der University of New Haven (Connecticut, USA), veröffentlicht im European Journal of Microbiology & Immunology, testete den Ganzblattextrakt von Stevia rebaudiana auf seine Wirkung gegen die verschiedenen, teils hochresistenten Formen von B. burgdorferi. Das Ergebnis? Überraschend eindeutig: Der pflanzliche Extrakt wirkte gegen alle bekannten morphologischen Formen des Erregers – einschließlich der persistierenden Biofilme. Und das mindestens ebenso gut wie drei gängige Antibiotika: Doxycyclin, Cefoperazon und Daptomycin – einzeln und in Kombination.

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Von Formwandlern und Biofilm-Bunkern

Der Trick der Borrelien ist ihre Anpassungsfähigkeit: In der aktiven Phase zeigen sie sich als Spirochäten, beweglich und anfällig für Antibiotika. Doch sobald sie Druck spüren, verpuppen sie sich – in sogenannte runde Körperformen oder in Biofilme. Letztere sind dichte Schleimhüllen, die sie auf Plastik und sogar auf Kollagen-Oberflächen bilden können, also auch im menschlichen Bindegewebe. Dort sind sie für Medikamente praktisch unerreichbar.

Genau hier setzte die Studie an. Die Forscher verglichen den Stevia-Vollblattextrakt mit herkömmlichen Therapien. Nach sieben und vierzehn Tagen zeigte sich: Während bei Doxycyclin, Cefoperazon und Daptomycin noch etwa 10 % der Borrelien überlebten, tötete der Steviaextrakt die Bakterien nahezu vollständig. In Subkulturen blieben keine lebensfähigen Zellen nachweisbar.

Doch damit nicht genug: Die Forscher testeten die Mittel auch auf Biofilme. Und während die Antibiotika die Biofilmmasse sogar vergrößerten (!), reduzierte der Steviaextrakt diese um bis zu 40 % – auf sowohl Kunststoff- als auch Kollagenbasis.

Was macht den Unterschied? Der Extrakt aus ganzen Steviablättern enthält eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen – darunter Rebaudioside, Steviosid, Steviol, Riboflavin, β-Carotin, Dulcosid, Tiamin und Austroinullin. Diese Substanzen sind das natürliche Immunsystem der Pflanze – ihr Abwehrschild gegen Pilze, Bakterien und Viren. Und offenbar wirkt dieser Schutzmechanismus auch bei uns Menschen, wenn wir ihn in Form des Ganzblattextrakts zu uns nehmen. Entscheidend: Nur der Vollblattextrakt zeigte Wirkung. Getestete Reinsubstanzen wie Steviosid (also das, was in vielen industriellen Süßstoffen enthalten ist), blieben wirkungslos gegen Borrelia. Das ist typisch für pflanzliche Medizin: Die Kraft liegt in der Komplexität, nicht im isolierten Einzelstoff. Die Summe der Teile ist eben nicht das Ganze.

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Post-Treatment-Syndrom: Was bleibt, wenn die Infektion nicht geht

Und was ist mit der klassischen Therapie? Die Standardbehandlung der Lyme-Borreliose dauert meist 2–4 Wochen, typischerweise mit Doxycyclin. Doch laut CDC leiden 10–20 % der Patienten auch nach abgeschlossener Therapie weiter an Symptomen – ein Zustand, der heute als Post-Treatment Lyme Disease Syndrome (PTLDS) oder „chronische Borreliose“ diskutiert wird. Ein möglicher Grund: Die Antibiotika töten nicht alles ab, sondern treiben resistente Erregerformen möglicherweise noch tiefer in Gewebe und Organe. Und ganz nebenbei zerstören sie auch unsere Darmflora – mit weitreichenden Folgen für das Immunsystem.

Das macht die Forschung zu pflanzlichen Alternativen wie Stevia umso spannender. Denn im Gegensatz zu Antibiotika, die häufig systemisch wirken und auch gesunde Bakterien schädigen, könnte ein gut verträglicher Pflanzenextrakt wie Stevia gezielter angreifen – und das ohne bekannte Nebenwirkungen. Was bedeutet das konkret?

Die Forscher betonen selbst: Die Studie ist ein Laborversuch. Es wäre vermessen zu behaupten, dass Stevia klinisch besser wirkt als ein Antibiotikum. Aber: Sie liefert einen Ansatzpunkt. Einen Impuls für weitere Forschung. Und möglicherweise eine sanfte, synergistische Option für Betroffene, die komplementär zur schulmedizinischen Therapie denken – oder bei denen diese versagt hat. In einer Zeit, in der Resistenzen zunehmen und Infektionen nicht immer der Logik des Lehrbuchs folgen, sollten wir offen bleiben für alte Wege, die plötzlich wieder neu erscheinen. Vielleicht liegt die Zukunft der Infektionsmedizin nicht nur in der Pipette eines Pharmakonzerns – sondern auch im grünen Blatt einer Pflanze, die wir bisher als bloßen Süßstoff missverstanden haben.

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Doch was bedeutet das nun ganz praktisch?

Soll man jetzt einfach ein paar Stevia-Tropfen in die Teetasse träufeln und hoffen, dass sich die hartnäckigen Spirochäten verflüchtigen wie ein schlechter Traum?

So einfach ist es natürlich nicht – aber auch nicht so kompliziert, wie es klingt. Denn entscheidend ist, was man nicht tut: Man kauft nicht irgendeinen Supermarkt-Süßstoff mit dem freundlichen Etikett „Stevia“. Produkte wie Truvia® oder PureVia® enthalten meist nur isolierte Süßstoffe aus der Pflanze – vor allem Rebaudiosid A –, nicht aber jene komplexe Mischung sekundärer Pflanzenstoffe, die in der besagten Studie für die antimikrobielle Wirkung verantwortlich gemacht wird. Es wäre in etwa so, als wollte man einen ganzen Kräutergarten durch ein einziges isoliertes Molekül ersetzen – und sich dann wundern, dass der Körper nicht begeistert reagiert.

Was die Forscher tatsächlich verwendeten, war ein Vollblattextrakt aus Stevia rebaudiana – gewonnen mittels Ethanolauszug aus der gesamten Pflanze. Dieser Extrakt enthält eine Vielzahl an bioaktiven Substanzen, darunter Steviosid, Steviol, β-Carotin, Riboflavin und andere Verbindungen mit dokumentierter antimikrobieller Wirkung. Und genau diese Komposition scheint das Geheimnis zu sein. Für all jene, die Stevia therapeutisch – also komplementär und unterstützend – einsetzen wollen, empfiehlt sich ein qualitativ hochwertiger Stevia-Vollblattextrakt in Tropfenform. Empfehlenswert sind standardisierte alkoholische Auszüge (1:5 in mind. 45 % Alkohol), von denen man 15–20 Tropfen drei Mal täglich in etwas Wasser einnehmen kann. Wer empfindlich reagiert oder eine niedrige Anfangsdosis bevorzugt, beginnt mit der halben Menge. Wichtig ist: Nicht in den Tee, nicht ins Dessert – sondern als phytotherapeutisches Mittel, nüchtern betrachtet. Denn nur so entfalten die Inhaltsstoffe ihre volle Wirkung.

Diese Produkte finden sich nicht im Süßungsmittelregal

Bezugsquellen? Diese Produkte finden sich nicht im Süßungsmittelregal, sondern in spezialisierten Apotheken oder Naturheilmittel-Shops. Vertrauenswürdige Anbieter sind zum Beispiel Herbathek, Dragonspice, Phytofit oder internationale Hersteller wie Gaia Herbs oder Herb Pharm, die auf rein pflanzliche, ganzheitliche Extrakte setzen – ohne Aromen, Zusatzstoffe oder synthetische Trickserei.

Natürlich – und das sollte nicht verschwiegen werden – ersetzt auch der beste Stevia-Extrakt keine fundierte ärztliche Therapie bei Borreliose. Aber er könnte ein fehlendes Puzzlestück sein, wenn man den Körper nicht nur verteidigen, sondern auch unterstützen will. Und das vielleicht auf eine Weise, die klüger ist als der pauschale Schlag mit dem Antibiotikahammer – und näher an dem, was Natur und Evolution über Millionen Jahre entwickelt haben: eine stille, aber effektive Form der Abwehr.

Quelle: Theophilus et al. Effectiveness of Stevia Rebaudiana Whole Leaf Extract Against the Various Morphological Forms of Borrelia Burgdorferi in Vitro. Eur J Microbiol Immunol. 2015;5(4):268–280. doi:10.1556/1886.2015.00031

Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Bildungs- und Informationszwecken. Sie stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen keinesfalls eine professionelle Diagnose, Behandlung oder Beratung durch einen Arzt oder qualifizierten Gesundheitsdienstleister. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen wenden Sie sich bitte an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft. Verwenden Sie die genannten Produkte oder Methoden niemals als alleinige Grundlage für Entscheidungen bezüglich Ihrer Gesundheit.

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