Ölziehen gegen Zahnfleischentzündung: Ein alter Trick mit überraschender Wirkung
Dass die moderne Zahnmedizin oft eher mit der Brechstange als mit Fingerspitzengefühl arbeitet, ist kein Geheimnis. Antimikrobielle Mundspülungen gelten als der „Goldstandard“ gegen Gingivitis, jene lästige Zahnfleischentzündung, die dein Zahnfleisch rot, geschwollen und blutend zurücklässt. Doch der Preis dafür? Zähne, die eher nach antikem Elfenbein als nach strahlendem Weiß aussehen, und ein Mund, der schmeckt, als hättest du ein Putzmittelshot gemacht.
Nun könnte man meinen, das sei der Preis der modernen Medizin – bis ein paar Forscher beschlossen, mal nicht nur im Giftschrank der Pharmazie zu stöbern, sondern hinter den staubigen Vorhang zur Vergangenheit zu blicken. Sie stießen dabei auf eine Technik, die bereits die alten Ayurveden kannten: Das Ölziehen. Eine Technik, bei der du herkömmliches Speiseöl im Mund hin- und herschwenkst. Ja, richtig – nicht spülen, nicht gurgeln, sondern sanft schwenken, als wäre dein Mund ein dekantierter Rotwein.
Warum ausgerechnet Öl?
Die Theorie ist bestechend einfach: Öl wirkt wie ein klebriges Netz, fängt Bakterien ein und zieht sie förmlich aus den Zahnzwischenräumen. Während Mundspülungen oft mit dem Holzhammer vorgehen, scheint Ölziehen eher wie ein guter Freund, der sanft den Arm um dich legt und flüstert: „Lass uns die schlechten Einflüsse loswerden.“ Besonders Kokosöl hat es in sich: Laurinsäure wirkt antimikrobiell und kann sich mit Speichel verbinden, um eine schaumige, reinigende Wirkung zu erzeugen – quasi wie ein Schaumbad für dein Zahnfleisch.
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Studie: Sesam- gegen Kokosöl – ein Showdown in Indien
Indische Forscher stellten das Ölziehen auf den Prüfstand. Die 40 Studienteilnehmer spülten 30 Tage lang mit Sesam- oder Kokosöl. Die Resultate könnten glatt aus einem Werbespot stammen:
Kokosnussöl-Gruppe:
Plaque-Index von 1,5 auf 1,32 gesenkt
Der Gingivalindex sank von 1,12 auf 0,9
Die Bakterienkoloniezahl sank von 35,8 × 103 auf 32,4 × 103
Sesamölgruppe:
Plaque-Index von 1,65 auf 1,46 gesenkt
Der Gingivalindex sank von 1,1 auf 0,81
Die Bakterienkoloniezahl sank von 36,8 × 103 auf 34,6 × 103
Obwohl beide Öle positive Ergebnisse lieferten, waren die Unterschiede zwischen ihnen statistisch nicht signifikant. Die Forscher kamen zu dem Schluss: „Ölziehen reduziert Plaque und Zahnfleischentzündungen, wie die Ergebnisse nach einem Monat zeigen. Daher müssen wir das Bewusstsein für Ölziehen schärfen, da diese Heimtherapie Zahnfleischerkrankungen in Ländern mit begrenzten Ressourcen wie unserem vorbeugen kann.“
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Warum funktioniert das?
Die genauen Mechanismen sind nicht völlig geklärt, doch es gibt spannende Theorien: Das Öl könnte wie ein „biologischer Staubsauger“ wirken, Bakterien binden und mechanisch aus dem Mundraum entfernen. Besonders Kokosöl enthält Laurinsäure, die antimikrobielle Eigenschaften besitzt und mit Speichel reagiert – eine schäumende, reinigende Wirkung entsteht, fast wie bei einem natürlichen Mundwasser.
Ölziehen ist kein Wundermittel, aber eine sanfte, natürliche Ergänzung deiner Mundhygiene.
So geht Ölziehen richtig
Einfach einen Schluck Öl in den Mund kippen und hoffen, dass es Wunder wirkt, ist ungefähr so effektiv wie ein Fallschirm aus Backpapier. Deshalb gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten:
👉 Erstens: Greif zu kaltgepresstem Bio-Öl – am besten Kokos- oder Sesamöl.
👉 Zweitens: Fang klein an. 5-10 Minuten genügen zu Beginn. Ziel sind 15-20 Minuten, aber steigere dich langsam.
👉 Drittens: Mach es morgens und auf nüchternen Magen. Warum? Weil dein Körper nach dem Schlaf eine bakterielle Großbaustelle im Mund hat – und Ölziehen der Bagger ist, der den ganzen Dreck rausfährt.
👉 Viertens: Spuck das Öl in den Müll – nicht ins Waschbecken! Es sei denn, du hast eine heimliche Leidenschaft für verstopfte Abflüsse und Rohrreinigungsaktionen am Wochenende.
👉 Fünftens: Danach gründlich mit warmem Wasser nachspülen. Dein Mund soll sich frisch anfühlen, nicht wie eine schlecht geölte Fahrradkette.
👉 Sechstens: Zähneputzen nicht vergessen! Ölziehen ist eine Ergänzung, kein Ersatz.
Fazit: Wenn du es richtig machst, könnte Ölziehen genau das sein, was dein Zahnfleisch gebraucht hat. Wenn nicht, hast du immerhin eine gute Ausrede, warum dein Abfluss plötzlich streikt.
Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Bildungs- und Informationszwecken. Sie stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen keinesfalls eine professionelle Diagnose, Behandlung oder Beratung durch einen Arzt oder qualifizierten Gesundheitsdienstleister. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen wenden Sie sich bitte an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft. Verwenden Sie die genannten Produkte oder Methoden niemals als alleinige Grundlage für Entscheidungen bezüglich Ihrer Gesundheit.
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